Um die Schülerinnen und Schüler noch gezielter auf den Übergang in das Berufsleben vorzubereiten, soll ein flächendeckendes Netzwerk von Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen geschaffen werden. Dies hat die Landesregierung mit den Verbänden und Kammern der Wirtschaft vereinbart. Jede allgemeinbildende weiterführende Schule sollte mindestens eine betriebliche Partnerschaft aufbauen und pflegen. Die Kooperationen können auch mit einem Verbund mehrerer Unternehmen und mit berufsbildenden Institutionen eingegangen werden.
Vor diesem Hintergrund sind die Landesregierung, der baden-württembergische Industrie- und Handelskammertag, der baden-württembergische Handwerkstag sowie die Landesvereinigung baden-württembergischer Arbeitgeberverbände übereingekommen, eine Vereinbarung zum Ausbau von Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen zu schließen. Die Vereinbarung dient der weiteren Professionalisierung sowie dem Ausbau und der Verbreitung der Kooperationen in Baden-Württemberg.
Die Landesregierung und die Kammern und Verbände der Wirtschaft Baden-Württembergs sind sich einig über die Notwendigkeit der
- Unterstützung beim Übergang von der Schule in Ausbildung, Studium und Beruf.
- Stärkung der ökonomischen Bildung - Wissen von und über Wirtschaft bei Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften.
- Stärkung von Bildungsangeboten im MINT-Bereich.
- Verbesserung der Ausbildungsreife sowie der Ausbildungs- und Studierfähigkeit der Schülerinnen und Schüler.
- Errichtung und Pflege eines nachhaltigen Netzwerks.
- Die Zusammenarbeit ist langfristig angelegt.
- Die Zusammenarbeit beruht auf einer schriftlichen Grundlage in Form eines Kooperationsprotokolls, einer gemeinsamen Jahresplanung oder einer systematischen Vereinbarung. Diese beinhaltet unter anderem Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner, Ziele, Inhalte und geplante Aktivitäten.
- Es gibt feste Verantwortliche sowohl in Schule als auch im Unternehmen bzw. berufsbildender Institution, die die Koordination und Gestaltung der Partnerschaft übernehmen.
- Die Partnerschaft ist möglichst breit in Schule und Unternehmen bzw. berufsbildender Institution verankert.
- Die Projekte beziehen neben den Vorgaben des Bildungsplans die individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler und die Anforderungen der regionalen Wirtschaft mit ein
- Die Kooperationspartner treffen sich regelmäßig zur Reflektion und Weiterentwicklung ihrer Zusammenarbeit.
- Die Projekte werden nach innen und außen transparent und nachvollziehbar gestaltet (Handbuch, Protokolle, Öffentlichkeitsarbeit, Infoveranstaltungen).
Schule und Wirtschaft verständigen sich darauf, dass bewährte Projekte exemplarisch als Grundlage für den Aufbau neuer Kooperationen, Projekte und Bildungspartnerschaften herangezogen und den Schulen und Unternehmen in Form von Handreichungen vor Ort zur Verfügung gestellt werden sollen. Dazu wird auf erfolgreiche und erprobte Modelle, Projekte und Initiativen zurückgegriffen, die systematisiert und aufbereitet werden.
Die Partner richten eine Koordinierungsgruppe ein. Sie trifft sich einmal jährlich zum Zwecke der Bilanzierung und der Überprüfung der Zielsetzungen und entscheidet über grundlegende Fragen dieser Vereinbarung und deren strategische Weiterentwicklung. Wesentliche Aufgabe wird die Unterstützung der regionalen Aktivitäten sein.
Über die regionale Ausrichtung der Bildungspartnerschaften verständigen sich die jeweiligen Partner vor Ort. Hier kommt den Schulleitungen, der Schulaufsicht, den Arbeitskreisen SCHULEWIRTSCHAFT und den bestehenden regionalen Strukturen der Verbände und Kammern der Wirtschaft eine tragende Rolle zu. Ziel ist eine passgenaue Unterstützung von Schulen und Unternehmen sowie die effiziente und abgestimmte Gestaltung der Zusammenarbeit. Dazu gehören die Vermittlung von Kontakten, die Zusammenführung von Schulen und Unternehmen und der Aufbau von Bildungspartnerschaften.
Partner der Vereinbarung
Bildungspartnerschaften – ein Gewinn für Unternehmen und Schulen
Jeder Schule einen Partnerbetrieb - dies ist das erklärte Ziel der Industrie- und Handelskammern (IHKs). So erfahren die Schülerinnen und Schüler aus erster Hand wie die Wirtschaft tickt und was sie in der Ausbildung und im Beruf erwartet. Das ist auch ein wichtiger Schritt für die zukünftige Sicherung des Fach- und Führungskräftebedarfs im Land. Die Zusammenarbeit ist ein Gewinn für alle Seiten.
Die IHK hilft bei der Partnerwahl
Die Industrie- und Handelskammern helfen mit ihren Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern interessierten Schulen und Unternehmen bei
Aufbau und Pflege einer Bildungspartnerschaft. Sprechen Sie Ihre IHK an. Ihre Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner vor Ort finden
Sie hier.
Partnerschaften zwischen Schule und Wirtschaft eröffnen Schülerinnen und Schüler einen ersten Blick in die Praxis und tragen damit wesentlich zur Berufswahl bei. Ob gemeinsame Projekte mit Betrieben und Lehrlingen, Werkstatttage, Berufserkundungen, Mitarbeiten und Tüfteln vor Ort – das Handwerk bietet vielfältige Möglichkeiten, die nötigen Handgriffe in der Praxis selbst zu übernehmen.
HWK unterstützt Betriebe und Schulen vor Ort
Ihre regional zuständige Handwerkskammer unterstützt Schulen und Handwerksbetriebe bei Aufbau und Pflege einer Bildungspartnerschaft. Die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner der Handwerkskammern in Ihrer Region finden Sie hier.
Die Landesvereinigung Baden-Württembergischer Arbeitgeberverbände mit Sitz in Stuttgart ist ein Verband der Verbände und bündelt die sozial- und bildungspolitischen Anliegen von mehr als 40 Arbeitgeberverbänden in Baden-Württemberg. So trägt die Landesvereinigung zu einer einheitlichen Willensbildung bei. Ihre Stimme hat als Meinung der baden-württembergischen Wirtschaft ein besonderes Gewicht in der politischen Diskussion.
In zahlreichen Ausschüssen und Arbeitskreisen arbeiten Betriebspraktikerinnen und Betriebspraktiker sowie Fachleute aus den
Verbänden und Ministerien eng zusammen. Der Bereich Wirtschaft und Schule wird durch das Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT
abgebildet. Dieses wird getragen von den Arbeitgebern Baden-Württemberg in Kooperation mit dem Ministerium für Kultus,
Jugend und Sport Baden-Württemberg.
SCHULEWIRTSCHAFT Baden-Württemberg
SCHULEWIRTSCHAFT Baden-Württemberg koordiniert die Arbeitskreise und fördert den Erfahrungsaustausch. Hier werden Konzepte zur Berufswahlvorbereitung entwickelt. Durch Projekte, Veranstaltungen und Seminare liefert das Netzwerk Impulse für Schulen, Schulverwaltung und Unternehmen. Gleichzeitig arbeitet SCHULEWIRTSCHAFT Baden-Württemberg in der Bundesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT mit. Weitere Informationen zu SCHULEWIRTSCHAFT Baden-Württemberg und den jeweiligen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern der regionalen Arbeitskreise finden Sie hier.
Zudem informieren die 10 Servicestellen von SCHULEWIRTSCHAFT Schulen und Unternehmen umfassend über regionale und landesweite Schulprojekte und unterstützen den Aufbau von Bildungspartnerschaften. Voraussetzung hierfür ist eine enge Zusammenarbeit mit den SCHULEWIRTSCHAFT-Ansprechpartnerinnen und -Ansprechpartnern, der Staatlichen Schulämter, der Regierungspräsidien und den Kammern. Mit den Servicestellen SCHULEWIRTSCHAFT wird die Kooperation von Schulen und Unternehmen landesweit gefördert und die ehrenamtliche Struktur des SCHULEWIRTSCHAFT-Netzwerks in Baden-Württemberg weiter gestärkt. Eine Auflistung der regionalen Servicestellen finden Sie hier.
Am 4. November 2008 wurde von der Landesregierung und Vertretern der baden-württembergischen Verbände und Kammern eine Vereinbarung unterzeichnet, welche den flächendeckenden Ausbau von Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen in Baden-Württemberg zum Ziel hat.
Ihre Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner finden Sie über die Seite des jeweiligen Schulamtes.